Allwetterzoo: Gänsegeier Männchen wird ausgewildert
Die Geschichte vom Gänsegeier Nachwuchs ist wieder einmal ein Beispiel dafür, wie der Artenschutz im Allwetterzoo Münster funktioniert. Am 20. April diesen Jahres freute sich der Zoo über Nachwuchs bei den Gänsegeiern – ein junges Männchen war geschlüpft. Für diesen kleinen Geier begann jetzt ein ganz neues Leben, denn das Junge wird nun – unter Beobachtung – im bulgarischen Balkangebirge ausgewildert.
Das Geier-Projekt wird seit 2010 in Kooperation zwischen deutschen und bulgarischen Institutionen durchgeführt und finanziert. Einen großen Erfolg der Auswilderung feierte man im letzten Jahr als das erste Geierjungtier von zuvor ausgewilderten Tieren aufgezogen wurde.
Für den kleinen des Allwetterzoos bedeutet die Überführung nach Bulgarien, dass es sich dort bald sein Essen selber suchen muss. In der Auswilderungsstation gewöhnt sich der Gänsegeier zunächst in einer Voliere an seine neue Heimat. In ein paar Monaten wird er mit einem Sender ausgestattet in die Natur entlassen. Am Futterplatz, des wissenschaftlich begleiteten Projektes, werden die freilebenden Geier weiterhin versorgt. Dr. Dirk Wewers, Kurator im Allwetterzoo, ist stolz auf das Projekt: „Die Auswilderung im Zoo geborener Tiere ist ein besonderes Highlight! Wir bringen einen weiteren Gänsegeier in ein Gebiet zurück, in dem diese Art im vergangenen Jahrhundert ausgerottet wurde„.
Was Gänsegeier so wichtig macht
Die Auswilderung von Gänsegeiern ist deshalb so wichtig, weil die Vögel wichtige Funktionen im Ökosystem erfüllen. Wie alle anderen Geierarten fressen Gänsegeier nahezu ausschließlich tote Tiere. Das gilt sowohl in der Natur als auch im Zoo wie in der Natur. Die Tiere erwarben sich einst den Ruf als „Gesundheitspolizisten“, denn in ihren Lebensräumen blieb kein Aas (tote Tiere) zurück. Dadurch wurde in diesen Gebieten die Ausbreitung von Seuchen verhindert.
Da die Menschen die Geier als Konkurrenten um Nahrungserwerb ansahen, wurden sie in vielen Gebieten ausgerottet. Teilweise geschah das dadurch das vergiftete Kadavar für die Geier ausgelegt wurden. Die meisten Gänsegeier finden sich heutzutage in Spanien, wo sie Nachwuchs brüten. Allerdings muss man sagen, dass das Leben für die Geier auch dort nicht unbedingt einfach ist. Aufgrund der tierseuchenhygienischen EU-Verordnungen dürfen Tierschützer keine Kadaver mehr für die Vögel auslegen.
Über das Projekt in Bulgarien kann man sich auf der Seite von Green Balkans weitere Informationen besorgen. Weitere Infos zu den Gänsegeiern im Allwetterzoo Münster findet ihr hier.
